Zahlen, Daten, Fakten - Energiemarkt im Herbst 2022

05.10.2022 - Veranstaltungen

Vortrag zum Thema Energiemarkt rät von übertriebener Hysterie ab, aber zur bewussten Aufmerksamkeit.


Unser Clubtreffender stand am 5. Oktober ganz im Zeichen der aktuellen Medienberichte rund um die „Energiekrise“ und die weit verbreitete Angst vor Stromausfällen und einem kalten Winter. Alle Anwesenden, unter denen sich auch Mitglieder eines befreundeten Kiwanis-Clubs KC-Nürnberg und externe Gäste befanden, freuten sich auf den Beginn des Vortrags unseres Kiwanis-Freundes Johannes Heinze und die anschließende Frage- und Diskussionsrunde.

Der Vortrag startete mit einem kurzen Rückblick: die Börsen-Preisentwicklung für Energie (Gas, Strom, Heizöl) wurde der Entwicklung der Endverbraucherpreise seit dem Frühjahr 2021 gegenüber gestellt und mündete in einem Ausblick auf die Kostenentwicklung für private Haushalte. Die teils gravierenden Kostenunterschiede, die Kunden unterschiedlicher Stromlieferanten momentan feststellen, resultieren z.B. aus verschiedenen Beschaffungszeitpunkten und -preisen für Energieträger in der Vergangenheit, die an Bestands- und Neukunden auf unterschiedliche Weise weitergegeben werden. Klare Empfehlung hier: Vor einem überstürzten Wechsel sollten Kunden die Tarife Ihres Versorgers genau prüfen, denn teilweise kann es durchaus sein, dass die ortsansässigen Grundversorger die günstigsten Energiepreise bieten. Diese werden sich zwar sicherlich nicht mehr auf dem alten Niveau bewegen, Preissteigerungen von mehreren Hundert Prozent sind allerdings im Normalfall (für Bestandskunden) nicht zu erwarten.

Auch ist es um die generelle Versorgungssicherheit nicht so schlecht bestellt, wie die Panikmeldungen der breiten Medienlandschaft aktuell suggerieren. Sowohl die Versorgung mit Erdgas als auch mit Strom ist bei einem angemessenen Umgang mit den Energieträgern weitgehend als ausreichend zu betrachten; die Industrie hat sich bereits auf Alternativen zu bisherigen Energieträgern eingestellt, von einer Stromknappheit ist ebenso wenig auszugehen; der Worstcase würde nur bei einer Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände eintreten. Dies ist vom aktuellen Kenntnisstand aus betrachtet eher unwahrscheinlich.

Der verantwortungsbewusste Umgang mit  Strom, Gas und Heizöl im eigenen Haushalt kann zu Verbrauchseinsparungen von bis zu 15% führen - ohne extreme Sparmaßnahmen ergreifen zu müssen. Exemplarisch wurden einige einfache Maßnahmen erklärt, die jeder leicht zuhause umsetzen kann: auf Elektroheizungen sollte generell verzichtet werden, Stromverbraucher, z.B. Waschmaschinen, Trockner etc., können eher tagsüber (bei PV-Überschüssen) oder am Wochenende zugeschaltet werden. Eine Verringerung der Raumtemperatur um 1°C führt zu einer Einsparung von 6% der Energiekosten; wird nur halb solang geduscht, verringern sich der Wasser- und Stromverbrauch ebenso um die Hälfte.

Als Fazit des insgesamt mehr als interessanten Vortrags nahmen die Anwesenden mit, dass dem Winter weit weniger pessimistisch entgegengesehen werden kann als die allgemeine Medien-Hysterie vermuten lässt. Durch verantwortungsvollen Umgang mit den vorhandenen Energieträgern lassen sich die Wintermonaten auch ohne Not überbrücken.

Wir bedanken uns bei KF Johannes Heinze ganz herzlich für den gelungenen Vortrag, aus dem wir eine Menge gut recherchierter und sachlich fundierter Informationen mit nach Hause nehmen konnten!